6. Treffen 2005

Das 6. Familientreffen 2005, fand am Samstag den 03. September im Erbgericht Langenwolmsdorf statt.

Treffen 2005

Aufstellung zum Gruppenbild – vor dem Friedhofsportal Langenwolmsdorf.
Foto: Matthias Haßpacher

Zu unserem Treffen schrieb die Sächsische Zeitung vom 05.09.2005

SZ-Artikel Treffen 2005

    1. Schauen Sie doch mal auf die Homepage von

Langenwolmsdorf

    1. und dort unter „Zurückgeblickt“ Forker-Treffen 3.9.2005!

PROTOKOLL über das 6.FORKERTREFFEN in der Gaststätte „Erbgericht“ zu Langenwolmsdorf am 03. September 2005

  Teilnehmer
 
Leitung Hans-Georg Forker (Refrath)
Referenten Joachim Forker (Düsseldorf)
Prof.Dr.habil Armin Forker (Leipzig)
Kirchenvertreter Pfarrer Herr Fritjoph Weber (Pfarrbezirk Stolpen)
Kantor Herr Erik Sirrenberg
Kirchnerin Frau Siegrid Bürger
Ehrengäste Herr Uwe Steglich, Bürgermeister der Stadt Stolpen
Herr Jan Barowski, Ortsvorsteher des OT LWD
Frau Romy Roch, Chronistin für den OT LWD
Porzellanmalerei Frau Sybille Forkert, Dresden
Presse Herr Daniel Spittel, Sächsische Zeitung
Herr Heiko Roch, Sächsische Zeitung, Lokalteil Sebnitz
Kultur Frau Birgit Lehmann und Herr Frank Müller des Ensembles „Dresdner Originale“
Protokoll Klaus Forker (Lohmar)
Familien angemeldet bis 15.08.2005
anwesend
46
49
Familienangehörige angemeldet bis 15.08.2005
entschuldigt gefehlt
ohne Mitteilung ferngeblieben
unangemeldet erschienen
gesamt anwesend
85 Pers.
14  “
8  “
23  “
86  “
davon 7 Kinder

Programmpunkte und Ablauf

  1. Andacht durch Herrn Pfarrer Fritjoph Weber, 14.02 – 14.24 Uhr
    In wechselnder Folge stimmen das Lied “ Herr Jesu Christ, dich zu uns wend, dein HeiligGeist du zu uns send, mit Hilf und Gnad er uns regier und uns den Weg zur Wahrheit führ “ und der Psalm “ Der Herr hält Treue ewiglich “ auf die Andacht ein.
    Der Geistliche stellt anschließend fest, es sei eine gute Sitte, das Familientreffen mit einer Andacht zu beginnen, gemeinsam zu singen, Gottes Wort zu hören und miteinander zu beten. Leider werde der Gesang nicht bis zum Schluß der Andacht vom Orgelspiel begleitet werden können. Die Organistin ist erkrankt und der sie vertretende Kantor muß vorzeitig gehen, um seine ursprüngliche Verpflichtung auch noch wahrzunehmen.
    Pfarrer Weber begrüßt die 89 anwesenden Personen als  “ Liebe Familie und Gemeinde“, die eigentlich einen Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde beantragen könnte. Wohl nicht wegen der Anzahl der Familienmitglieder – da gäbe es noch weitere in der Größenordnung – aber unter dem Gesichtspunkt der weltweiten Verbreitung. Immerhin sind und waren Forkers ansässig in Irland, Schottland, Nord-und Südamerika sowie in Deutschland und schon 1554 im Raum Langenwolmsdorf.
    Ohne Zweifel begleitete Gott die Forkers und auch die “ Nicht-Forkers “ stetig auf ihrem Lebensweg, wo immer sie sich in der Welt aufhielten. Der Psalm “ Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was Er dir Gutes getan hat!“ spricht die Fakten an und appelliert, was zu tun ist, wenn bewußt wird, das Geschehen wird von unserem Gott und Herrn mitgestaltet. Der Satz spreche davon, dass Menschen Gott loben und er ihnen etwas Gutes tut. Ursache und Wirkung könnten aber auch in umgekehrter Reihenfolge betrachtet werden, nämlich Gott wird für uns tätig; wir danken und loben ihn dafür. Wir tun solches, weil wir ihn als Ursprung und Herkunft erkennen. Schwindet diese Erkenntnis, versiegen auch Dankbarkeit und Lob. Der Psalm rufe auf, die Vergeßlichkeit auf keinen Fall zu pflegen.   “ Was Gott getan hat “ auf heute und hier angewendet bedeutet: Er hat generell Leben geschenkt, den Bestand der Familie gewährleistet und zum Erhalt des Namens Forker beigetragen sowie Vorhaben derart beeinflußt, dass sich die Forkers alle drei Jahre in Langenwolmsdorf treffen. Das seien Fakten, die vom Wollen bestimmt sind und über die man sich freuen kann. Gott wird alle Anwesenden bis zum 7.Treffen begleiten und auf diesem Weg in die Zukunft die Sinne schärfen für alles, worauf die Forkers stolz sein können und wofür sie dankbar bleiben dürfen, eben als besondere Familie.
    Amrit ( Leipzig ) singt, vom Kantor instrumental unterstützt, eine Arie aus dem Stabatmater des italienischen Komponisten Giovanni Batista Pergolesi  ( 1710 – 1736 ), eines der beliebtesten geistlichen Werke des 18.Jahrhunderts. Es ist ein vertontes Gedicht auf die Gottesmutter in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Sohn. Das Gebet enthält den Dank an den treuen Gott, dem etliches zu verdanken ist, z.B. das sichere Geleit zum Veranstaltungsort, den Familiensinn und das Bewußtsein für die Gemeinschaft. Dazu wird die Erwartung ausgesprochen, unversehrt zu den Wohnorten heimzukehren sowie auf das weitere Tun des Herrn und Schöpfers gespannt zu sein.Und weil es uns zur Zeit persönlich gut gehe, bezieht Pfarrer Weber die vielen namenlosen und unschuldigen Opfer des Hurrikan “ Kathrina “ in New Orleans, USA sowie die selbstlosen Helfer in das Gebet ein. Gott kenne die Not und auch, was freudig stimme. Dem Gebet folgen Vaterunser und der Segen. Zum Abschluß singt die Gemeinde aus der Rubrik “ Lob und Dank “ die Strophen 4 und 5 des Liedes “ Lobe den Herrn ……..“.  Die Kollekte ist für die Reparatur des Kirchendachs bestimmt.
  2. Begrüßung durch Hans–Georg Forker 14.25 – 14.30 Uhr
    Hans–Georg dankt Pfarrer Weber aus vollem Herzen für die würdige Gestaltung der Andacht und die zum Nachdenken anregenden Worte der Ansprache. Sodann heißt er die kurz nach Beginn eingetroffenen Herrn Bürgermeister Steglich sowie Herrn Ortsvorsteher Barowski herzlich willkommen. Er erläutert, warum sich die Forker regelmäßig alle 3 Jahre in Langenwolmsdorf treffen, und welche Gründe die Teilnehmer motivieren, eine weite Anreise auf sich zu nehmen. Triebfeder sei wohl der Wunsch, anhand der zahlreichen vorhandenen Unterlagen Einzelheiten über die Abstammung bis zu den Spitzenahnen zurückzuverfolgen, um vorhandene Kenntnisse zu ergänzen oder sich ganz ungezwungen mit Verwandten zu treffen, um Neuigkeiten auszutauschen, Erinnerungen wachzurufen bzw. über das seit dem letzten Treffen Erlebte zu reden. Natürlich sei man insgeheim auch neugierig, was Joachim bei seiner Forschungstätigkeit wieder entdeckt haben mag.Wie kommt man in so eine Gemeinschaft hinein ? Hans –Georg erinnert an das Gedicht von Hansgeorg Stengel ( nachzulesen im Protokoll des 5. Familientreffen ), dessen Erkenntnis lautet: Man werde irgendwann hineingeboren und irgendwo aufs Lebensgleis gestellt. Geburt und Tod wären schwerlich abzuwenden, doch was dazwischen liegt, bestimme der / die Daseiende selbst. Ziehe man die niedrige Lebenserwartung in zurückliegenden Jahrhunderten heran, so wären die Forker zu ihrer Zeit mit 50 Lebensjahren immerhin recht alt geworden. Heutzutage stelle das Erreichen des 80. Lebensjahres keine Seltenheit mehr dar. Zum Wert der Familie habe sich bereits schon der Schriftsteller Erich Kästner mahnend geäußert, denn seine Erkenntnis beschrieb er mit den Worten: „ Denn ohne Vorfahren wäre man im Ozean der Zeit wie ein Schiffbrüchiger auf einer winzigen und unbewohnten Insel ganz allein – mutterseelenallein, großmutterseelenallein, urgroßmutterseelenallein.“ Hans-Georg richtet besonderen Dank an Joachim für seinen hohen persönlichen Einsatz bei der organisatorischen Vorbereitung des Treffens und dankt im weiteren auch allen Anwesenden für ihr Kommen.
  3. Ehrung der Vorfahren durch Pfarrer Fritjoph Weber 14.35 – 14.40 Uhr
    Unmittelbar nach dem Gedenken versammeln sich die Kirchenbesucher vor der Gedenktafel der Forkerfamilie, die anläßlich des 5.Familientreffen an der Friedhofsmauer neben dem Durchgang zum Pfarrhaus angebracht worden war. Unterhalb der Tafel zieht ein frischer Blumenstrauß die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich. Die Kirchnerin Frau Siegrid Bürger hatte einen Strauß Astern spendiert und mit dieser herzlichen Geste die Stätte der Ehrung mit einem herbstfarbenfrohen Tupfer versehen. Hans – Georg, Joachim, Armin und Klaus legen ein kunstvoll arrangiertes Sonnenblumengesteck oberhalb der Tafel auf die Friedhofsmauer. Pfarrer Weber hebt in seiner Würdigung die Bescheidenheit der Vorfahren hervor, einen schlichten und einfachen Lebenswandel gepflegt zu haben. Er fragt dann, wer wohl die Namen der inzwischen 4800 ermittelten Namensträger Forker kenne oder sogar nennen könne. Sodann erinnerte er, dass vor zwei Jahren Helmut verstarb, der Letzte in Langenwolmsdorf lebende Forker. Die Andacht endet mit der Erteilung des kirchlichen Segens.
  4. Fotografieren 14.40 – 14.45 Uhr
    Aufstellung zum Gruppenfoto auf dem ansteigenden Weg zum Friedhofseingang. Zahlreiche Fotografen geben sich redliche Mühe das Ergebnis eigner Regieanweisungen oder auch zugerufene Wünsche auf den Film zu bannen oder auf digitale Datenträger zu speichern.
  5. Gemeinsames Kaffeetrinken, Beginn 15.00 Uhr
    Familie Nestroy und Mitarbeiter schaffen zügig die gewünschten Getränke und Kuchenportionen zu den nunmehr kaffeedurstigen Teilnehmern.
    Joachim setzt die am Vormittag begonnenen Tätigkeiten zum Programmpunkt „Auskünfte und Registrierungen zu Vorfahren und Nachkommen aus/in unserer Computer-Datenbank“ fort. Die Forkers nutzen das Angebot, wann immer es der Programmablauf gestattet. Familienstammbäume werden an großflächigen Schaubildern aufgezeigt, vorhandene Informationen auf dem Bildschirm des mobilen Rechners präsentiert und Dateien durch neue Informationen ergänzt. Bürgermeister Steglich erhält die Gelegenheit, Grußworte an die Zuhörer zu richten. Er wählte diesen Zeitpunkt, da das Gedenken an die Vorfahren in der Kirche seinen vorgesehenen Verlauf nehmen sollte.
    Für ihn sei es schon Tradition, zu der großen Forkerfamilie zu sprechen. Er nehme gern an den Veranstaltungen teil. Seine Hoffnungen und Wünsche sähe er erfüllt, wenn die Bindung der Forkers an Langenwolmsdorf noch recht lange erhalten bliebe. Er regt an – sofern es der Aufenthalt der Besucher erlaube – sich am fröhlichen Treiben der gerade eröffneten Festwoche zu beteiligen, die insbesondere dem Kindergarten und der Feuerwehr gewidmet ist. Ortsvorsteher Barowski grüßt auch im Namen des Ortschaftsrates und betont, Langenwolmsdorf sei ein sehr lebendiges Dorf, dessen Aktivitäten es verdienten, europaweit  auf sie aufmerksam zu machen und für einen Besuch des Dorfes zu werben.
    Herr Steglich und Herr Barowski verlassen die Kaffeerunde nach etwa einer Stunde, weil sie noch andere repräsentative Pflichten wahrnehmen müssen.
    In der Sächsischen Zeitung soll in den nächsten Tagen ein Bericht über das Familientreffen erscheinen, dem die Redaktion auch ein Foto mit dem ältesten und jüngesten Teilnehmer beifügen will. Ein eigens dafür angereister Fotograf macht Aufnahmen von Hans-Georg (89), der stolz und behutsam Leonie Sophie aus Berlin (5 Monate) im Arm hält. Beide blicken vielsagend in die Kamera, der Senior großväterlich wohlwollend, der jüngste Sproß kindlich zutraulich.
  6. Bericht über Aktivitäten seit dem letzten Treffen durch Joachim Forker 15.25-15.35 Uhr
    Das Hauptaugenmerk war gerichtet auf die Suche nach weiteren Vorfahren in den Nachbarorten Langenwolmsdorf´s, vor allem für die vielen noch anzubindenden Zweige. Die Arbeit werde allerdings zunehmend schwieriger, da die knapp besetzten Pfarrämter kaum noch Zeit für Auftragsforschungen hätten. In einigen Orten fehlten außerdem frühe Dokumente, die während des 30jährigen Krieges oder Bränden, z.B. die Kirche in Schmiedefeld, vernichtet wurden. Somit sind weitere Vorfahren der Zweige aus den Nachbarorten kaum noch zu ermitteln.
    Derzeit beschäftige ihn die Prüfung des Telekommunikationsverzeichnis „ Das Telefonbuch“ der Deutschen Telekom AG. Die regionalen Bände dienten als wertvolle Quelle bei der Suche nach weiteren Forker – Anschriften.
    Joachim wiederholt seine Bitte, ihm Anschriften-änderungen als auch  Personenstandsveränderungen wie Eheschließungen, Geburten und Todesfälle umgehend mitzuteilen. Darüberhinaus stellt er die Frage, ob der 3jährige Turnus der Treffen beibehalten werden soll, oder eine Mehrheit längere Abstände befürworten würde.
    Zu den beim 5.Treffen gespendeten Beiträgen führt er aus, ein Großteil entfiel auf die beim selben Treffen enthüllte Ehrentafel und den noch heute zu erwartenden Kulturbeitrag. Weitere  Aufwendungen galten den Einladungen. Angeschrieben wurden 270 Anschriften; von den   beigefügten Antwortkarten kamen 52 zurück. Somit seien die Forkers heute mit dem Hauptstamm und 9 Zweigen vertreten.
    Die Auswertung  der Rückäußerungen ergab, 75 % favorisierten einen Kulturbeitrag, lediglich  45 % wünschten zu tanzen. Auf der Grundlage dieses eindeutigen Votums werden uns   später historische Persönlichkeiten überraschen. Auf das Tanzvergnügen muß leider verzichtet werden.
    Zum Schluß seiner Ausführungen appelliert Joachim, die weitere Arbeit zum Wohle des Familienverbandes wie bisher durch großzügige Spenden zu unterstützen. Der Appell verhallt nicht ungehört im Saale. Die spätere Sammlung erbringt einen Betrag in Höhe von einigen Euro.
  7. Edles Kunsthandwerk aus Sachsen vorgestellt von Sybille Forkert aus Dresden“ 15.35– 15.40 Uhr
    Handbemalte Porzellane waren schon immer besondere Geschenke für besondere Anlässe und stilvolle Zeugnisse des Kunsthandwerks von Sachsen, wo 1708 in Dresden das europäische Porzellan erfunden und die europäische Porzellanmalerei begründet wurde.Diese Tradition werde in ihren Handwerksbetrieb fortgesetzt, erklärt die Manufaktur- Porzellanmalermeisterin, Frau Sybille Forkert, aus Dresden.
    Sie bemale Weißporzellan namhafter deutscher und französischer Hersteller in fast allen Genres.
    Dazu gehörten klassische Blumendekors und aufwendige Watteaumalereien, aber auch Vogel – und Insektenmotive, Jagd – und Wildszenerien, Ming-Drachen, Familienwappen oder Malereien in der Art des sächsischen Romantikers Ludwig Richter.
    Skurril bemalte Tierfiguren sind beliebte Sammelobjekte geworden.
    Anhand mitgebrachter Teller und Wappenschilde mit dem Forkerwappen können sich die Betrachter von der hohen Qualität der Arbeiten überzeugen.
    Wer ein derartiges Kunstwerk erwerbe, besitze mit Sicherheit ein Unikat.
    Die gezeigten kostbaren Stücke führen zu Gesprächen zwischen Kaufinteressenten und der Künstlerin.
  8. Die schottische Farquharson – Geschichte vorgetragen von Armin Forker 15.40– 16.05 Uhr
    Armin hat seinen Beitrag auf die Unterthemen „ Clan am Fluß Dee “ und „ Stoffe machen  Geschichte “ begrenzt. Mit eingeschlossen ist eine kritische Hinterfragung einiger Gesichtspunkte.
    Eingangs stellt er fest, unsere mutmaßlichen Vorfahren, die Farquharson´s und Farquhar´s, haben wahrscheinlich vor Mitte des 16.Jahrhunderts eines der schönsten gegenwärtigen europäischen Reiseziele aufgegeben: Schottland.
    hätten sie hinter sich gelassen und auf dem Seewege über die Ostsee oder den Atlantik sich den Festländern zugewandt.
    Familientradition, Burgen, Schlösser, ein Land zwischen der Nordsee und dem Atlantik, stolz wie kein zweites im späteren Britischen Empire, tauschten sie gegen eine neue Heimat in Ost- und Mitteleuropa sowie in Nord – und Südamerika.
    nach Schottland gewann.
    Die Zuhörer erfahren Näheres über Schloß Balmoral, der Sommerresidenz der britischen Königsfamilie, und andere Sehenswürdigkeiten.
    Erstaunen hätte allerdings hervorgerufen, daß den Schotten der Name „ Farquhar “ als „ Forker “ genauso geläufig von der Zunge ginge als wäre man in Deutschland.
    Stichworte „ Balmoral “ und „ Farquhar “ führen zielsicher in eine bestimmte Talweitung des Flusses Dee unweit von Aberdeen, in der wunderbaren Grampian – Region, zwischen der Stadt Ballater und dem Schloß Balmoral, die dem Farquhar – Clan als Siedlungsgebiet zugeordnet wird.
    Armin geht nun näher auf den Begriff „ Clan “ ein. Der Clan sei vergleichbar mit einer Großfamilie, die sich durch Symbole und Zeichen von anderen unterscheidet und einem Oberhaupt, genannt Chief, geführt wird. Erstmals erwähnt werden Clans im 12.Jahrhundert. Schon damals trugen die Bewohner des Hochlandes zur Unterscheidung die buntkarierten Wolltücher mit dem Tartan ( taatn ) bezeichneten Muster. Alle Mitglieder des Clans führten den Namen des Chiefs, auch wenn sie mit ihm nicht blutsverwandt waren. Die Mitglieder eines Clans befolgten einen Ehrenkodex, und die Männer waren Krieger, die ihre Herden unter Einsatz des Lebens verteidigten. Schottische Tartanstoffe – in Ballen gehandelt – sind durch eingewebte Farb – Karomuster gekennzeichnet, die einem diesbezüglichen Clan zugeordnet sind. Das Muster gilt nicht nur für den Kilt, sondern auch für Schals und Krawatten. Die Tracht wird vervollständigt durch einen Ledergürtel, Kniestrümpfe, besonderes Schuhwerk, eine Felltasche und einen Dolch. Bei festlichen Gelegenheiten trägt man eine reich verzierte Weste. Heutzutage umfasse die Farb – Karo – Muster-Kollektion 150 Varianten. Auch für die Farquharson´s und Farquhar´s ist ein spezielles Muster überliefert.
    Die schottische Gebirgsregion am Fluß Dee ähnelt der thüringischen Landschaft. Einige unserer mutmaßlichen Vorfahren verließen diese Heimatgefilde bereits im 16.Jahrhundert. Offenbar den zahlreichen Fehden und Auseinandersetzungen überdrüssig, wanderten sie über die Ostsee vor allem nach Polen und in das Baltikum aus.
    Auswanderungsbewegungen könnten auch durch die 1542 – 1560 in Schottland stattfindende Reformation ausgelöst worden sein, als der Calvinist John Knox die presbyterianische Church of Schottland gründete, die zur Staatskirche wurde. Viele Einwohner katholischen Glaubens – mit dem Wechsel nicht einverstanden – verließen daraufhin das Land.
    Armin nennt ein weiteres geschichtliches Ereignis, das für die Schotten zu einschneidenden Folgen führte. Nach der verlorenen Schlacht bei Culloden auf dem Moor nahe Inverness am 16.April 1746 gegen die Engländer, die auch bestens ausgebildete hannoveranische Truppen einsetzten, mußten die Schotten ihre Identität aufgeben. Sie wurden teilweise brutal unterdrückt, durften weder ihre Sprache sprechen noch ihre clanbezogene Kleidung tragen. Die  tristen und perspektivlosen Lebensumstände zogen weitere Auswanderungswellen  nach sich.
    Erst seit der Anerkennung im viktorianschen Zeitalter vor etwa 150 Jahren trat eine Lockerung des Diktats ein und die schottische Geschichte konnte erforscht werden. Doch es waren erhebliche Lücken entstanden. Vieles ist nicht belegt. Wenn die Schottenstoffe mit einem bestimmten Muster und einer bestimmten Farbzusammenstellung für einen bestimmten Clan heute überall in Schottland angeboten werden, so stützt man sich auf alte Zeichnungen, soweit sie überliefert sind. Man bemühe sich zwar emsig um seriöse Traditionspflege, doch der Einfluß der gewinnbringenden Vermarktung und des Tourismus spielt auch in Schottland eine wesentliche Rolle. Zur Ansiedlung von Schotten im hiesigen damals noch katholischen und dem Meißner Bischof unterstehenden Stolpener Raum merkt Armin an, gegen diese Annahme des Familienverbandes erheben einige deutsche Historiker Einwände. Solche Zufälle und Einmaligkeiten seien im geschichtlichen Ablauf nicht belegt, außerdem gäbe es keine urkundlichen Aufzeichnungen darüber. Eines mache sie jedoch kleinlaut: Unser Namensbezug. Er ist einmalig ortsbezogen und nicht etwa vom niederdeutschen „ forke “ = Gabel abgeleitet.Denn alle auf der Welt ansässigen deutschen Forkers kommen aus Langenwolmsdorf. Zweifel könnten dennoch genährt werden, da von den mutmaßlichen schottischen Einwanderern keinerlei Reste ihrer Sprache oder Gebräuche überliefert sind.
    Wann und warum schottische Farquahrs hier in Langenwolmsdorf siedelten ist ebenso ungeklärt wie ihr Weg von Schlesien bis hierher. Es bleibt also noch genügend zu erforschen.
  9. Dankesworte von Jürgen aus Seevetal 16.05 – 16.10 Uhr
    Jürgen meint, es sei nun endlich mal an der Zeit, dem Präsidium Lob und Anerkennung für das intensive Wirken und die Protokolle auszusprechen. Die geleistete Arbeit verdiene es, vor einem großen Auditorium besonders gewürdigt zu werden. Es sei ihm ein Herzensbedürfnis hierbei die Initiative zu ergreifen. Seine Gedanken und Worte finden bei der Zuhörerschaft positive Resonanz und bei den so herzlich Angesprochenen dankbare Aufnahme.
  10. Kultureller Beitrag durch das Ensemble „ Dresdner Orginale 16.35 – 17.45 Uhr
    Gewandet in die Kleidermode zur Zeit August des Starken betreten eine Dame und ein Herr würdevollen Schrittes den Saal. Man sieht den Beiden an, sie verkörpern die höhere Gesellschaftschicht, die am Hofe des Sachsenkönigs Dienste anbot, unablässig versuchte Einfluß zu gewinnen oder dem Herrscher einfach nur gefallen wollte. Die Dame bricht das Schweigen, nach dem beide das Publikum eingehend betrachtet haben. Adel verpflichte, teilt sie mit fester Überzeugung den staunenden Zuhörern mit. Deshalb sei die Reichsgräfin Anna Constantia von Cosel geneigt, Euch Audienz zu gewähren, Einblicke in die sinnfrohe, barocke Zeit am Hofe zu geben und nicht mit Wahrheiten, Hintergründen und Amüsement zu sparen. Ihr Begleiter, Generalleutnant und Baron Friedrich Wilhelm von Kyaw – Festungskommandant von Königstein und Stolpen – stimmt der Ankündigung in respektvoller Haltung schweigend zu.
    Es folgt ein abwechslungsreicher Reigen kecker Sprüche, fröhlicher Liedlein – teilweise im Duett in sächsischer Mundart und deutscher Hochsprache – , amouröser Bonmots, amüsanter Schwänke und geistvoller Dialoge. Zum Beispiel könne ein barockes Ankleidezimmer als Ersatzteillager bezeichnet werden oder die Elbe als Canale Grande. August der Starke liebte mehrgleisig, es ging zu wie auf einem Verschiebebahnhof; zusammengefaßt, eine erheiternde Rotation. Die Zuhörer werden mit den Aufgaben einer Mätresse vertraut gemacht.
    Zu Gehör kommen bissige Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg, und es werden die damaligen Zustände bei Hofe auf die Gegenwart übertragen.
    Zuweilen werden die Zuschauer in das Geschehen mit einbezogen. Der Einsatz eines gedrechselten Potentiometers, das den Grad der Leidenschaft messen kann, und die Verteilung des potenzfördernden Krautes „ Thymian “ lösen heitere Reaktionen aus.
    Die Darsteller Frau Birgit Lehmann und Herr Frank Müller brillieren in ihren Rollen mit gewinnendem Charme, sprudelndem Witz, profundem Wissen, herzhaften Humor und hohem schauspielerischen Können. Sie verstehen es, Tradition und Moderne auf das Trefflichste miteinander zu verbinden und die Zuhörerschaft bestens zu unterhalten.
    So geizt denn das Publikum auch nicht mit dem Brot der Künstler. Beiden Akteuren wird reichlich herzlicher Applaus gespendet.
  11. Tanz
    Der in der Einladung aufgeführte Programmpunkt entfällt aus den im Bericht von Joachim genannten Gründen.
  12. Ausklang
    Ein oft zitierter Rat lautet, wenn es am schönsten ist, sollte man gehen. Dieser Devise folgen zahlreiche Forkers. Diejenigen, für die der Abend gerade erst angefangen hat, finden sich in zwei Gruppen zusammen. Die eine bleibt am Orte des Geschehens seßhaft, die andere sucht die Gasträume im Erdgeschoß auf. Das Erlebte liefert genügend Gesprächsstoff.
    Bereitwillige Helfer unterstützen das Zusammenpacken der genealogischen Präsentationsunterlagen.
    Armin dankt den noch anwesenden Mitgliedern des „ Vorbereitungsgremiums “ für die wiederum hervorragend gelungene Veranstaltung. Gegen 22.00 Uhr mahnt das Sandmännchen zum Aufbruch.

Klaus Forker
Protokollführer